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... im März 2015

 Nr. 15: "Floaters - Im Sog des Meeres" von Katja Brandis


  • Gebundene Ausgabe: 473 Seiten
  • Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (2. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3407811942
  • ISBN-13: 978-3407811943
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Inhaltsangabe:

Piraten, die damit Geld machen, Umweltaktivisten, die nicht nur dem Müll trotzen: Katja Brandis aufwühlender Roman über die Bedrohung unseres Ökosystems. 2030, mitten im Pazifik: Ein gigantischer Teppich aus Plastikmüll. Der Milliardär Benjamin Lesser will diesen Müllstrudel recyceln. Mit an Bord seines Spezialschiffes sind die Zwillinge Danilo und Malika. Doch "Floaters" und andere Müll-Piraten haben längst begonnen, die Abfälle auszubeuten und verteidigen gewaltsam ihr Revier. Lessers Schiff wird angegriffen und die Crew auf eine alte Bohrinsel verschleppt. Unter den Entführern ist der junge Arif – er scheint Malika beschützen zu wollen. Kann sie ihm vertrauen?

Autoreninfo:

Katja Brandis, geb. 1970, ist seit vielen Jahren begeisterte Taucherin. In den Meeren dieser Welt hat sie unvergessliche Begegnungen mit Haien, Rochen und Delfinen erlebt. An Land arbeitet sie als freie Autorin und hat bereits zahlreiche Abenteuer- und Fantasyromane für Jugendliche veröffentlicht. Sie lebt mit Mann und Sohn in der Nähe von München.

Meine Meinung:

Titel: Der Kampf mit dem Müll... 

Katja Brandis konnte mich bereits mit ihrem Jugendbuch "Vulkanjäger" begeistern, weshalb ich ganz gespannt auf ihr neues Buch war.

"Floaters: Im Sog des Meeres" beschäftigt sich mit dem brandaktuellem Thema Müll im Meer und spielt in der Zukunft ab 2024 und später.

Hier begegnen uns zwei unterschiedliche Gruppen. Zum einen treffen wir auf die Leute von Millionär Benjamin Lesser, die den Müll aus dem Meer fischen, sortieren und wieder verwerten wollen, da dies ein lohnendes Unterfangen in Zeiten von Ölknappheit ist. Zu dieser Gruppe zählen auch die Zwillinge Malika und Danielo, die ihre Kindheit und Jugend auf dem Meer verbracht haben und nun einem Job auf ihrem Element nachgehen wollen, denn ohne Wasser fühlen sie sich nicht wohl. Die andere Gruppe besteht aus den Piraten der "Mata Tombak", die alsbald Geiseln nehmen, um Lösegeld von Lesser zu erpressen.

Die Autorin verwebt hier gekonnt eine spannende, actiongeladene Handlung mit Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und dem brisanten Thema Müll im Meer, sowie die Zerstörung unserer Umwelt.

Die Protagonisten sind alle sehr individuelle Charaktere, hier sollte jeder Leser jemanden finden, in den er sich hinein versetzen kann. Mir hatte es vor allem Arif angetan, dessen Schicksal als "Sklave" auf dem Piratenschiff mich am meisten berührt hat.

Gut gefallen hat mir die Zukunftsvision, da das alles doch sehr realistisch war und man sich gut vorstellen kann, dass genau so etwas passieren kann.

Nicht ganz so gut fand ich die zahlreichen Liebesirrungen und -wirrungen, da hätten gern ein paar weniger dabei sein dürfen.

Fazit: Abschließend betrachtet ein Jugendroman, der dem Leser die Augen öffnet vielleicht noch verantwortungsvoller mit der Nutzung von Plastik im Alltag umzugehen und der gut unterhalten hat. Ich kann nur meine Leseempfehlung aussprechen. Für Jung und Alt geeignet.


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 14: "WARP 2 - Der Klunkerfischer" von Eoin Colfer


  • Gebundene Ausgabe: 392 Seiten
  • Verlag: Loewe (9. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3785579489
  • ISBN-13: 978-3785579480
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre 
Inhaltsangabe:

Chevie Savano ist ins 21. Jahrhundert zurückgekehrt. Aber durch ihre Reise in die Vergangenheit hat sich der Zeitenlauf verändert. Die halbe Welt befindet sich nun im Krieg und Chevie soll zur Soldatin ausgebildet werden. Doch glücklicherweise gibt es auch in dieser Gegenwart eine WARP-Kapsel, mit der sie ins 19. Jahrhundert zurückkehren kann, um den Zeitstrahl wieder geradezubiegen. Im Jahr 1899 hat sich Riley unterdessen mit dem ehemaligen Gangsterboss und Klunkerfischer Otto Malarkey verbündet. Denn es gibt einen neuen Gegner: FBI Agent Colonel Box, der sich seit dreißig Jahren in den Katakomben von London versteckt, plant einen Aufstand, der den Lauf der Geschichte verändern wird.

Autoreninfo:

Eoin Colfer lebt mit seiner Frau und den beiden Söhnen im irischen Wexford. Er war Lehrer und hat mehrere Jahre in Saudi-Arabien, Tunesien und Italien unterrichtet, ehe er als Schriftsteller für junge Leser erfolgreich wurde. Neben seiner inzwischen 8-bändigen Artemis-Fowl-Serie, die in 34 Ländern erscheint, hat er zahlreiche weitere Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Außerdem ist er als Autor von Hardboiled-Krimis für Erwachsene erfolgreich. 

Meine Meinung:

Titel: WARP zweiter Teil

Bei "Der Klunkerfischer" handelt es sich um den zweiten Band der WARP- Reihe von Eoin Colfer. In meinen Augen sollte man den Vorgänger "Der Quantenzauberer" auch gelesen haben, um dieses Buch vollends zu verstehen. Die Geschichten sind zwar in sich abgeschlossen, aber ich denke nur der Reihe nach lesen ergibt Sinn und zudem würde man etwas verpassen, wenn man Band eins nicht vorher genossen hat.

Wieder einmal begleiten wir Leser unsere lieb gewonnene Protagonistin Chevie Savano, nur geht es dieses Mal nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft.

Eoin Colfers Story strotzt nur so vor Ideenreichtum, was ja eigentlich etwas sehr Gutes ist, doch dieses Mal mutet der Autor dem Leser so viel zu, dass zumindest für mich nicht alle Ereignisse wirklich greifbar und nachvollziehbar waren, was mir ein wenig die Geschichte verleidet hat.

Extrem aufgefallen ist mir dieses Mal, dass es in diesem Band doch recht viele Gewaltszenen gibt und Verhaltensweisen, von denen man hofft, dass jugendliche Leser diese nicht übernehmen werden.

Ansonsten treffen wir auf neue, aber auch altbekannte Gesichter. Chevie und Riley haben sich als Charaktere weiter entwickelt und man verfolgt ihr Schicksal gern. Vor allem Riley hat immer noch einen eigenen Platz in meinem Herzen, ein Kerlchen, auf das man sich verlassen kann.

Bestechend ist ansonsten mal wieder der feine Humor des Autors, der oft für ein Grinsen im Gesicht des Lesers sorgt.

Mich konnte dieser Band nicht ganz abholen, da mir alles ein wenig zu viel war: etwas zu viel Gewalt und zu viel Ideen in einem recht kurzen Handlungszeitraum verarbeitet.

Das Ende dieses Teils war dann allerdings wieder so fesselnd, dass ich trotz meiner Kritik den Folgeband sehnsüchtig erwarte.

Fazit: Solider Mittelteil mit einigen Längen, der dennoch lesenswert ist.


Bewertung: 3/ 5 Sternen

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Nr. 13: "Marias letzter Tag" von Alexandra Kui


  • Gebundene Ausgabe: 288 Seiten
  • Verlag: cbt (2. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570163172
  • ISBN-13: 978-3570163177
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Inhaltsangabe:

Jeder hat Angst: vor der Euro-Krise, dem steigenden Flusspegel, dem Notendurchschnitt. Lous beste Freundin Maria hat Angst, wie ihre Mutter an Krebs zu erkranken. Als sie von einem Zug erfasst wird und nur knapp überlebt, sprechen alle von versuchtem Selbstmord. Daraufhin ruft Lou den Sommer ohne Angst aus. Ihr Plan: zu leben, als sei es ihr letzter Tag. Tun, wovor sie sich immer gefürchtet hat. Sich fühlen, wie Maria sich gefühlt hat. Ihre selbstgedrehten Videos postet Lou auf ihrem YouTube-Channel, dem sie den Titel »Marias letzter Tag« gibt. Rasant steigt die Zahl der Klicks, es entsteht eine Bewegung der Angstverweigerer. Die Mitschüler, Freunde und Fans übertrumpfen sich mit immer gefährlicheren Aktionen. Und irgendwann verliert Lou die Kontrolle ...

Autoreninfo:

Alexandra Kui wurde 1973 in Buxtehude geboren. Sie studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Sozialgeschichte in Hamburg und arbeitete für verschiedene Tageszeitungen, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben.

Meine Meinung:

Titel: Marias letzter Tag - ein Videoblog

Dies ist mein erstes Buch von Alexandra Kui und ich wusste nicht genau was mich erwarten würde, aber was man hier als Jugendbuch geboten bekommt, hat mich vollends gepackt. So viel Tiefgang hatte ich nicht erwartet.

Lou und Maria sind beste Freundinnen, die durch dick und dünn gehen. Während Maria das beliebteste Mädchen der Schule ist, steht Lou immer ein wenig in ihrem Schatten. Doch dann hat Maria einen schweren Unfall und nichts ist mehr wie es war. Was macht dieses Unglück aus Lou? Und vor allem: wird Maria wieder gesund? Und was passiert eigentlich, wenn man gar keine Angst mehr hat?

Der Autorin gelingt es die jetzige Zeit einzufangen und die Jugend von heute darzustellen. Die Zielgruppe wird sich hier auf jeden Fall angesprochen fühlen. Und Erwachsene kommen auch auf ihre Kosten, denn sie können mal einen Blick in die Jugendlichen wagen.

Thema der Geschichte ist nicht nur das Überwinden von Ängsten, sondern auch Freundschaften, Familienleben und ganz speziell das Videobloggen.

Lou versucht durch den Videoblog „Marias letzter Tag“ Ordnung in ihr Leben zu bringen und die Ereignisse um Maria zu verarbeiten. Stattdessen bringt gerade dieser Blog ihr Leben total durcheinander.

Trotz der wenigen Seiten und der recht großen Schriftgröße ist es Frau Kui gelungen einen als Leser direkt anzusprechen. Das Buch lässt einen gedanklich nicht mehr los, man gerät ins Grübeln und fragt sich wie man anstelle der Protagonisten reagiert hätte.

Ich bin nach der Lektüre froh, dass ich meine Jugendzeit schon hinter mich gebracht habe.

Fazit: Ein toller Jugendroman, der auf ganzer Linie überzeugt. Lou und Maria werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Klare Leseempfehlung!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 12: "Finstermoos 2 - Am schmalen Grat" von Janet Clark


  • Broschiert: 208 Seiten
  • Verlag: Loewe (9. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3785577494
  • ISBN-13: 978-3785577493
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Inhaltsangabe:

Gemeinsam mit Basti, Luzie und Valentin macht Mascha sich in der unberechenbaren Bergwelt auf die Suche nach ihrer Mutter. Doch schon kurz nach ihrem Aufbruch stoppt unerwartet der Lift, der sie über eine gefährliche Schlucht bringen soll. Nachdem Mascha und ihre Freunde den Abend über in schwindelerregender Höhe ausharren mussten, setzt sich der Lift nach Sonnenuntergang plötzlich wieder in Bewegung. Aber statt erleichtert zu sein, kann Mascha an nichts anders denken als an das Gespräch, das sie wenige Stunden zuvor belauscht hat und in dem sie und ihre Mutter bedroht wurden. Hat einer der heimtückischen Männer den Lift bedient? Und wartet er womöglich nur, bis sie direkt zu ihm an den Ausstieg gebracht werden?

Meine Meinung:

Titel: Noch spannender geht es in Finstermoos weiter…

"Finstermoos – Am schmalen Grat" ist der zweite Teil aus der vier bändigen Finstermoosreihe. Es ist zwingend erforderlich den Vorgängerband "Finstermoss – Aller Frevel Anfang" zu kennen, sonst versteht man nur Bahnhof.

Der zweite Band gibt eine kleine Rückblende als "Was bisher geschah…" und schließt dann nahtlos an Buch eins an.

Unsere Gruppe Jugendlicher bestehend aus Nic, Basti, Valentin, Mascha und Luzie begeben sich auf die Suche nach Maschas Mutter, die spurlos verschwunden ist. Doch die Suche gestaltet sich sehr schwierig, denn irgendwer hat es auf einen aus unserer Gruppe abgesehen, aber wer und warum?

In diesem Buch mutet uns die Autorin eine Menge zu, denn dauernd passieren schlimme Dinge. Kaum hat man vor Schreck einen Laut von sich gegeben und versucht das Ereignis zu verdauen, da passiert gleich wieder etwas. Als Leser hat man kaum Zeit Luft zu holen, aber genau das gefällt und macht die Reihe auch aus. Ich finde, dass Janet Clark es geschafft hat die Spannung hier noch zu steigern.

In diesem Teil werden ein paar kleine Geheimnisse gelüftet, aber wirklich schlauer ist man noch lange nicht. Es werden immer mehr Fragen aufgeworfen, die man gern beantwortet haben möchte. Ich glaube genau dies macht die besondere Sogwirkung des Buches aus, denn man will unbedingt wissen wie es weiter geht, muss aber warten bis der nächste Band erscheint.

Gut gefallen hat mir zudem, dass man aufgrund der Perspektivwechsel von jedem Protagonisten ein besseres Bild bekommt und die Charaktere entwickeln sich auch weiter. So kann man bestimmte Handlungen noch besser verstehen.

Das Ende ist natürlich offen gehalten. Wir wissen ja, dass ein weiteres Buch folgen wird.

Fazit: Gelungene Fortsetzung der Reihe, die ich gern gelesen habe. Wo bleibt Band drei?


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr.11: "Der Ruf des indischen Elefanten" von Patricia Mennen


  • Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
  • Verlag: Coppenrath, F; Auflage: 1 (Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3649617552
  • ISBN-13: 978-3649617556
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:

Die 16-jährige Tara Harley lebt seit dem Tod ihrer Mutter in Irland bei ihrer Tante Nell und ihrem Onkel Fergus. Nach einem heftigen Streit mit dem jähzornigen Fergus beschließt Tara jedoch, ihre Heimat zu verlassen, um nach ihrem Vater zu suchen, den sie bislang für tot gehalten hat. In den Hinterlassenschaften ihrer Mutter findet sie einen Brief von einem Mann namens Henry Lawrence, der sich als ihr Vater ausgibt und vor ihrer Geburt als britischer Offizier nach Indien versetzt wurde. Tara heuert, verkleidet als Küchenjunge George, auf einem Schiff an, das Kurs auf Bombay nimmt. Während der beschwerlichen Seereise freundet sie sich mit dem indischen Jungen Kasim an, der auf dem Weg zurück zu seiner kranken Mutter ist, und begleitet ihn bis in die nordindische Stadt Lukhnau. Dort arbeitet Henry Lawrence als Oberbefehlshaber der englischen Armee. Doch nicht nur Taras Beziehung zu Kasim nimmt mit einem Mal eine unerwartete Wendung, auch das Geheimnis um Taras Vater hält eine große Überraschung bereit …

Autoreninfo:

Patricia Mennen konzentriert ihr Interesse nach mehrjähriger Tätigkeit als Lektorin in einem Kinderbuchverlag inzwischen ganz auf das Schreiben von Büchern für Kinder und Jugendliche.

Meine Meinung:

Titel: Eine Reise nach Indien verändert ihr Leben...

Gleich vorweg möchte ich informieren, dass es sich bei dem Buch um einen historischen Roman für Jugendliche handelt. Das war mir beim Lesen des Klappentextes irgendwie nicht bewusst, da keine Jahreszahl oder ähnliches darin vorkam, dass man darauf hätte kommen können. Wer historische Romane nicht mag, der sollte die Finger von diesem Buch lassen.

In der Geschichte selbst geht es um die Waise Tara, die bei ihrem Onkel und ihrer Tante groß wird und hier sehr schlecht behandelt wird. Ihr Leben ist hart und von Entbehrungen gezeichnet. Nach einem Streit mit ihrem Onkel sieht sie keine andere Möglichkeit als das Land zu verlassen und so begibt sie sich auf die Reise ihres Lebens, nach Indien, um ihren leiblichen Vater zu finden. Wird ihr dies gelingen?

Es ist mein erstes Buch der Autorin und mir gelang es auf Anhieb in diese nette Geschichte zu finden. Der Schreibstil ist einfach gehalten und man kann entspannt und flüssig lesen.

Die Hauptfigur Tara ist keinesfalls ein einfacher Charakter, aber ich liebe Personen mit Ecken und Kanten. Dadurch beschäftigt man sich gedanklich mehr mit dem Buch, als wenn die Figur aalglatt wäre.

Die Reise nach Indien und auch das Land selbst hat Patricia Mennen sehr anschaulich beschrieben. Ich habe förmlich die bunten Farben vor Augen und die Gewürzdüfte in der Nase gehabt. Der Trip ist sehr abenteuerlich und unseren Protagonisten werden einige Steine vor die Füße gelegt, eh sie ans Ziel kommen. Man fiebert der Auflösung des Rätsels förmlich entgegen.

Meine einzige Kritik bezieht sich darauf, dass mir in dem Buch einfach zu viele Zufälle passieren. Der Protagonistin passiert etwas Schlimmes und gerade hat der Leser begonnen zu rätseln wie man aus der Bredouille wieder raus kommt, da wird einem die Lösung schon auf dem Silbertablett serviert. Das machte die Geschichte für mich an manchen Stellen doch etwas unglaubwürdig.

Für mich gehört immer noch dazu, egal ob Roman für Jugendliche oder Erwachsene, dass der Leser zum Mitdenken und Rätseln aufgefordert wird und nicht alle Lösungen sofort präsentiert bekommt.

Fazit: Trotz der kleinen Kritik ein guter und vor allem unterhaltsamer historischer Roman für Jugendliche, den ich gern empfehle.


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr.10: "Todesurteil" von Andreas Gruber

  • Taschenbuch: 576 Seiten
  • Verlag: Goldmann Verlag (16. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3442480256
  • ISBN-13: 978-3442480258
Inhaltsangabe:

In Wien verschwindet die zehnjährige Clara. Ein Jahr später taucht sie völlig verstört am nahen Waldrand wieder auf. Ihr gesamter Rücken ist mit Motiven aus Dantes "Inferno" tätowiert – und sie spricht kein Wort. Indessen nimmt der niederländische Profiler Maarten S. Sneijder an der Akademie des BKA für hochbegabten Nachwuchs mit seinen Studenten ungelöste Mordfälle durch. Seine beste Schülerin Sabine Nemez entdeckt einen Zusammenhang zwischen mehreren Fällen – aber das Werk des raffinierten Killers ist noch lange nicht beendet. Seine Spur führt nach Wien – wo Clara die einzige ist, die den Mörder je zu Gesicht bekommen hat …

Autoreninfo:

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und vier Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Er hat bereits mehrere äußert erfolgreiche und preisgekrönte Erzählungen und Romane verfasst.

Meine Meinung: 

Titel: Mein erster Fall mit Ermittler Sneijder

"Todesurteil" ist der zweite Band aus der Ermittlerreihe um Professor Maarten S. Sneijder. Band eins heißt "Todesfrist", den ich jedoch bisher noch nicht kenne.

Dieses Buch habe ich auf Empfehlung gelesen, denn sonst bin ich eher nicht der Thriller Rezipient, aber da ich für Neues immer offen bin, begann ich ohne große Erwartungen zu lesen und wurde dabei von einer Spannungswelle überrollt, die mich einfach nur geplättet hat.

Die Handlung wird uns über zwei Erzählstränge näher gebracht, die sich abwechseln. Zum Einen haben wir die kleine Clara, die nach einem Jahr Verschwinden plötzlich völlig verstört und mit einem mysteriösen Tattoo auf dem Rücken auftaucht. Zum Anderen ist da Sabine Nemez, die in Wiesbaden bei dem sehr speziellen Professor Sneijder ihr Studium aufnimmt und sich mit ihren Kommilitonen alten, ungelösten Fällen zuwendet. Sehr bald stellt sich jedoch heraus, dass es zwischen den alten Fällen und den um Clara Gemeinsamkeiten gibt, doch kann dies wirklich sein?

Der Thriller strotzt nur so vor Wendungen, Irrungen und Wirrungen, die erst am Ende alle aufgelöst werden, wo dann auch die Handlungsstränge zueinander finden. Die grausamen Taten lassen beim Leser Gänsehaut entstehen und man schüttelt des Öfteren den Kopf vor so viel Gräuel, weshalb dieses Buch nichts für Menschen mit schwachen Nerven ist.

Mir hat vor allem Sabine Nemez als Charakter gefallen, da sie eine willensstarke Frau ist, die ihren Weg geht ohne dabei an Sympathie zu verlieren. Von ihrem Mut würde ich mir gern ein Scheibchen abschneiden.

Dieses Buch sollte nicht vor dem Schlafengehen gelesen werden, es sei denn man steht auf Alpträume in der Nacht.

Fazit: Dies war mein erstes Buch von Herrn Gruber, wird aber sicher nicht mein letztes gewesen sein. Ein echter Pageturner, ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Genial!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr.9: "Die Stadt der besonderen Kinder" von Ransom Riggs

  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
  • Verlag: Knaur HC (2. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426653583
  • ISBN-13: 978-3426653586
Inhaltsangabe:

Mit Müh und Not konnten Jakob und die besonderen Kinder aus der Zeitschleife, der Insel Cairnholm, vor ihren Feinden fliehen. Nun sind sie im England der 1940er Jahre gestrandet, immer noch verfolgt und ohne Beistand von Miss Peregrine, die sich nicht mehr in ihre Menschengestalt verwandeln kann. Um Miss Peregrine zu retten, brauchen die Kinder eine andere Magierin. Gerüchteweise lebt eine in London, und so machen sie sich auf den gefährlichen Weg in die zerbombte Stadt. Dort angekommen, finden sie schließlich Miss Wren und glauben schon, gerettet zu sein. Doch ausgerechnet hier, in ihrer vermeintlichen Zuflucht, erwartet sie der größte Verrat. 

Autoreninfo:

Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion.

Meine Meinung: 

Titel: Gelungene Fortsetzung einer fantastischen Buchidee

Bevor ich mit meiner eigentlichen Rezension starte, möchte ich die überaus gelungene Gestaltung loben. Wie bereits in "Die Insel der besonderen Kinder" unterstützen auch hier besondere Bilder die Handlung und es wurde wieder ein sehr tolles Cover ausgewählt, das polarisiert und einem im Gedächtnis bleibt.

Und noch ein Hinweis vorweg: Man sollte dieses Buch wirklich nur lesen, wenn an auch den ersten Teil kennt, denn sonst versteht man nur Bahnhof.

Dieser Band startet genau da, wo der letzte geendet hat und das hat mir sehr gut gefallen.

Unsere Besonderen sind mittlerweile auf der Flucht und müssen hier jede Menge Abenteuer bestehen, die oft geradeso noch glimpflich ausgehen.

Über bereits bekannte Charaktere erfährt man in diesen Teil noch mehr und kann noch intensiver in sie eintauchen, aber auch neu eingeführte Personen wissen zu begeistern.

Für mein Empfinden hat der Autor hier noch mehr Ideenreichtum bewiesen, was ich immens bewundere. Hier liest man wirklich etwas völlig Neues, was man noch so gar nicht aus anderen Büchern kennt. Ab und zu kann man sich ein Staunen wirklich nicht verkneifen.

Das Ende des Buches ist offen gehalten, denn es wird ja noch ein weiterer Band folgen, dessen Erscheinen man sehnsüchtig erwartet und der hoffentlich nicht so lange auf sich warten lässt.

Mein persönlicher Lieblingscharakter ist und bleibt Jakob, dessen neue Fähigkeit im nächsten Buch sicher starken Einfluss nehmen wird.

Fazit: Ich fand diesen Band fast noch ein wenig besser als den Startband. Wer etwas Außergewöhnliches lesen möchte, der sollte hier zuschlagen. Klasse!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr.7: "Der Holundergarten" von Susanne Schomann

  • Broschiert: 304 Seiten
  • Verlag: MIRA Taschenbuch; Auflage: 1., Aufl. (10. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3956491114
  • ISBN-13: 978-3956491115
Inhaltsangabe:

Ein Mann mit einer dunklen Vergangenheit, ein Dorf voller Geheimnisse – eine neue großartige Lovestory von Susanne Schomann! Niemals hätte Luisa damit gerechnet, dass Rafael Brix noch einmal in sein Heimatdorf in der Lüneburger Heide kommen würde. Zu schrecklich sind die Vorwürfe, die bis heute auf ihm lasten. Doch ein Todesfall hat ihn zurück nach Lunau geführt, zurück in Luisas Leben. Noch immer umgibt ihn eine dunkle, rebellische Aura. Und genau das lässt Luisas Herz wie damals schneller schlagen. Dabei weiß sie genau, dass sie ihn nicht begehren darf. Denn Rafael will ihr alles nehmen: ihr geliebtes Zuhause und ihre Arbeit. Luisa fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Verzweiflung, Wut … und einer noch immer brennenden Leidenschaft. 

Autoreninfo:

Susanne Schomann stammt aus Hamburg. Sobald sie lesen konnte, wurde sie zu einer sprichwörtlichen Leseratte. Inspiriert zu ihren romantisch-erotischen Romanen haben sie Nora Roberts, Julia Quinn – und die grenzenlose Weite von Ost- und Nordsee, wo sie regelmäßig ihre Urlaube verbringt. Die Autorin ist verheiratet und lebt mit ihrer Familie in ihrer Heimatstadt.

Meine Meinung: 

Titel: Zweiter Band der Lunau- Serie

Wer mich kennt, der weiß, dass ich Liebesromane nicht wirklich leiden kann. Doch dann entdeckte ich die Bücher von Susanne Schomann und schon gab es jemanden, der mich auch mit Liebesgeschichten fesseln konnte.

In "Der Holundergarten" dreht sich alles um Luisa und Rafael. Einst war Luisa in den hübschen Rafael verliebt, doch der verließ das Dorf aufgrund schwerer Anfeindungen. Nun ist er zurück und Luisas Gefühle plötzlich wieder da. Doch kann aus der einstigen Schwärmerei wirklich Liebe werden?

Die Autorin hat ein unglaubliches Händchen dafür tolle Charaktere zu erfinden, da ist für jeden etwas dabei. Es gibt Personen, die man unheimlich toll findet (z.B. Ruth) oder die abscheulich sind (z.B. Jan und Barbara). Die Personen sind alle so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann und ihr Handeln nachvollziehbar ist.

Ansonsten fühlte sich dieser Band für mich wie nach Hause kommen an, denn nach "Wilder Wacholder" hat man sofort den idyllischen Ort Lunau wieder vor Augen und trifft auf liebgewonnene alte Bekannte.

Wie bei Frau Schomann üblich dürfen auch dramatische Ereignisse und Enthüllungen nicht fehlen, die ich an ihren Büchern ja ganz besonders liebe. Diese Offenbarungen bestürzen, berühren und nehmen einen als Leser völlig ein.

Die eigentliche Liebesgeschichte ist bald zu schön um wahr zu sein und erfüllte mein Herz mit Wärme. Da schlägt man mit einem Seufzen den Buchdeckel zu.

Es ist nicht erforderlich den Vorgänger "Wilder Wacholder" zu lesen, da die Bücher in sich abgeschlossen sind, aber man verpasst definitiv etwas, wenn man ihn nicht liest.

Fazit: Eine gelungene Liebesgeschichte mit tollem Ende. Dieses Buch kann ich einfach nur weiterempfehlen. Überaus lesenswert!


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr.6: "Schlusstakt" von Arno Strobel


  • Broschiert: 224 Seiten
  • Verlag: Loewe (9. März 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3785578652
  • ISBN-13: 978-3785578650
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:

Sing um dein Leben! Für Vicki scheint ein Traum wahrgeworden zu sein: Sie hat es bei der neuen Castingshow in die letzte Runde auf einer abgelegenen Südsee-Insel geschafft und hat nun die Chance auf 2 Millionen Euro und einen Plattenvertrag. Aber der Wettbewerb ist nicht nur hart, sondern tödlich. Vickis Mitbewohnerin wird am Strand gefunden – erschlagen. Wer ist zu so einer Tat fähig? Die Anspannung wird zu einem wahren Nervenkrieg, denn der Mörder muss noch auf der Insel sein… 

Autoreninfo:

Arno Strobel, 1962 in Saarlouis geboren, studierte Informationstechnologie und arbeitet heute bei einer großen deutschen Bank in Luxemburg, mittlerweile in Teilzeit. Im Alter von fast vierzig Jahren begann er mit dem Schreiben von Kurzgeschichten, die er in Internetforen veröffentlichte, bevor er sich an seinen ersten Roman heranwagte.

Meine Meinung:

Titel: Sing um dein Leben...

Nach "Abgründig", dem ersten Jugendthriller von Arno Strobel war ich mir ja nicht so sicher, ob ich noch ein weiteres Buch von ihm lesen sollte, aber da das Thema mich so sehr angesprochen hat, musste ich es einfach nochmal wagen und im Nachhinein bin ich froh, dass ich dem Buch eine Chance gegeben habe.

Es geht um Vicky, die an der Castingshow "Germanys Megastar" teilnimmt. Sie ist unter den letzten Bewerbern, die auf die Malediven fliegen dürfen. Doch kaum auf der einsamen Malediveninsel angekommen, stellt sich raus, dass die Show um einiges härter ist als alles bisher dagewesene. Die Teilnehmer müssen einiges erdulden, um weiter zu kommen. Doch dann stirbt ein Teilnehmer. Wer ist der Mörder und vor allem warum wurde gerade diese Person getötet? Als die Insel dann auch noch von der Außenwelt abgeschnitten ist, liegen die Nerven endgültig blank.

Der Autor setzt seinen Fokus ganz klar auf Vicky und deren Mitbewohnerinnen. Es gibt zwar zahlreiche Nebendarsteller, diese werden aber nur nebenbei erwähnt, jedoch nicht detailliert gezeichnet, was aber auch gut für die Story ist, denn sonst würde man schnell den Überblick verlieren.

Vicky ist einfach eine Person, die man gern haben muss, auch wenn sie mir manches Mal zu gut für diese Welt erschien.

Die Aufmachung der Show wird spannend geschildert und auch die Konkurrenzkämpfe unter den Teilnehmern hat man bildlich vor Augen. Man kann sich das Ganze wie eine Mischung aus DSDS und Dschungelcamp vorstellen.

Bezüglich des Mordes tappt man sehr lange im Dunkeln.

Das Ende des Buches kam mir zu plötzlich und die Auflösung des Mordfalls war mir zu plump. In meinen Augen hätte man als Leser niemals selbstständig auf den Täter schließen können und so etwas finde ich persönlich immer sehr schade, wenn man nicht so recht miträtseln kann. Fünfzig Seiten mehr hätten dem Buch durchaus gut getan.

Fazit: Ein spannender Jugendthriller, der für mich perfekt gewesen wäre, wenn das Ende nicht so plump wäre. Durchaus lesenswert, aber eben nicht perfekt...


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr. 5: "Das Herz von Libertalia" von Anna Kuschnarowa

  • Gebundene Ausgabe: 461 Seiten
  • Verlag: Beltz & Gelberg; Auflage: Originalausgabe (2. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 340781187X
  • ISBN-13: 978-3407811875
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
Inhaltsangabe:

Ein fulminanter historischer Roman – von der Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit. Wortgewaltig, lebendig, unwiderstehlich. Irland, um 1700: Anne Bonny kommt als uneheliches Kind zur Welt und wird von ihrem Vater als Junge aufgezogen. Die Männerkleider verschaffen ihr Vorteile, aber Anne will sie selbst sein. Als junge Frau gilt sie als die "verlockendste und herausforderndste Schöne" von ganz Charles Towne. Doch irgendeinen dieser gelackten Affen heiraten? Nie im Leben! Zu groß ist Annes Hunger nach Freiheit, zu stark ihr Traum vom wilden Leben im sagenhaften Piratenreich "Libertalia". Annes Herz entflammt für den Piratenkapitän James Bonny – sie brennt mit ihm durch und geht auf wüste Kaperfahrt durch die Karibik ...

Autoreninfo:

Anna Kuschnarowa studierte Ägyptologie, Germanistik und Prähistorische Archäologie in Leipzig, Halle/Saale und Bremen und unterrichtete zehn Jahre an mehreren deutschen Hochschulen. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt gender-Themen. Sie arbeitet als freie Autorin und Fotografin und gründete 2011 die Seschat Fernschule für Ägyptologie. In ihrer Freizeit reist sie so weit weg wie möglich und so oft sie kann.

Meine Meinung:

Titel: Das Schicksal der Anne Bonny

"Das Herz von Libertalia" hat mich aufgrund seiner Optik neugierig gemacht, denn das goldene Piratenschiff auf grauem Grund ist mal etwas Besonderes. Nun ja und da ich noch nie eine Piratengeschichte gelesen habe und starke Frauen als Persönlichkeiten sehr mag, da musste ich das Buch einfach lesen.

In diesem historischen Jugendroman geht es um das Schicksal der Anne Bonny, die in Männerkleidung gehüllt ihren Weg geht. Bei ihr handelt es sich um eine real existierende Persönlichkeit.

Doch die Autorin machte es mir zunächst nicht leicht das Buch zu mögen. Die Handlung war zwar spannend geschildert, allerdings passiert zu Beginn zu viel und dann alles so schnell. Die Monate und Jahre streichen so schnell ins Land, dass das gerade Gelesene schon wieder ewig zurückliegt und ich mich als Leser gar nicht richtig auf die Situationen einstellen konnte. Vielmehr fühlte ich mich so ein wenig durch die Geschichte gehetzt. Zudem tauchen Unmengen an Personen auf, die wenige Seiten später gar nicht mehr von Belang sind und ich mich fragte, warum diese dann überhaupt Erwähnung finden?

Doch Durchhaltevermögen wird belohnt, denn nach dem ersten Drittel ändert sich dies. Hier schreitet die Zeit nicht mehr so schnell voran und Annes Piratenleben wird sehr bildhaft beschrieben. Es kommt wirklich sehr gut rüber wie rau das Leben unter den Seemännern und Seeräubern war. Auch widmet sich Anna Kuschnarowa dann endlich den wichtigen Charakteren, so dass man von diesen ein schlüssiges Bild bekommt.

Ab der Hälfte des Buches war ich dann so gefesselt von der Geschichte, dass ein Aufhören nicht mehr möglich war und beim Zuklappen des Buchdeckels hingen mir Tränen in den Augenwinkeln.

Mal abgesehen von dem etwas holprigen Einstieg hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es liefert authentische Charaktere, deren Schicksal man gern verfolgt und die zum Großteil real existiert haben.

Zudem werden nicht nur die Gräueltaten der Piraten dem Leser näher gebracht, sondern auch Liebe und Freundschaft spielen eine Rolle.

Ich habe es jedenfalls nicht bereut durchgehalten zu haben, denn ich wurde gut unterhalten und Anne als starke Persönlichkeit werde ich so schnell wohl nicht vergessen. Das offene Ende bietet Spekulationsfreiräume für den Leser, so etwas mag ich gern.

Fazit: Kapert das Sofa und lest dieses Buch! Ich empfehle es gern weiter.


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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 Nr.4: "Love Letters to the Dead" von Ava Dellaira

  • Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: cbt (23. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3570163148
  • ISBN-13: 978-3570163146
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Inhaltsangabe:

Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …

Autoreninfo:

Ava Dellaira ist Absolventin des Iowa Writers’ Workshop, an dem sie als Truman Capote Stipendiatin teilnahm. Sie wuchs in Albuquerque, New Mexiko auf. Ihren Bachelor machte sie an der Universität von Chicago. Sie glaubt, dass Love Letters to the Dead seinen Anfang nahm, als sie das zweite Mal in ihrem Leben ein Album kaufte, Nirvanas "In Utero", es sich in Schleife anhörte und dabei ihr Tagebuch vollschrieb. Heute lebt Ava Dellaira in Santa Monica, ist in der Filmbranche tätig und arbeitet an ihrem zweiten Roman. 

Meine Meinung:

Titel: Die große Überraschung blieb leider aus...

Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da ich über dieses Buch schon sehr viel Gutes gehört hatte, begann ich mit großen Erwartungen zu lesen.

Im Buch geht es um Laurel, dessen ältere Schwester bei einem Unglück ums Leben kam. Mays Tod hat die Familie zerrissen und jeder muss nun selbst sehen wie er dieses Trauma für sich verarbeitet. Laurel tut dies durch Briefe an tote Prominente. Wird ihr das helfen?

Die Geschichte in Briefform zu erzählen ist in meinen Augen eine brillante Idee, denn so etwas habe ich schon lange nicht mehr vor Augen gehabt. Ich hatte ja erst meine Zweifel, ob am Ende ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht, aber das war dann durchaus gelungen.

Laurel ist für mich durchaus eine typische Jugendliche mitten in der Pubertät. Sie ist keine Kämpfernatur, lässt sich eher mit dem Strom treiben und tut was man ihr sagt. Ihr Charakter wirkt stellenweise sehr blass, stets überstrahlt von der großen Schwester. Gerade dadurch wird ihre Hoffnungslosigkeit in meinen Augen recht deutlich. Bedenklich an ihr fand ich eigentlich nur, dass sie ihre tote Schwester so in den Himmel lobt und dauernd sein will wie sie, anstatt einfach mal sie selbst zu sein. Es fällt schwer sich mit ihr zu identifizieren und ihr Handeln zu verstehen.

Von den angeschriebenen verschiedenen Prominenten kannte ich einige, aber nicht alle. Die Auswahl hatte aber in meinen Augen schon etwas für sich, denn so finden auch Erwachsene Zugang zu dem Buch.

Ansonsten werden neben der Trauerbewältigung typische, alltägliche Teenagerprobleme wie erste Liebe, Homosexualität, Mobbing, etc. behandelt.

Als Leser tappt man ja lange im Dunkeln, was Laurel eigentlich noch umtreibt. Die Auflösung war für mein Empfinden aber etwas zu hart gewählt. Hier wollte die Autorin offenbar noch einen richtigen Brocken platzieren. Auch das recht positive Ende, was mir gut gefallen hat, beißt sich so ein wenig mit der Offenbarung von Laurels Geheimnis.

Mir hat dieser Jugendroman von Ava Dellaira recht gut gefallen, aber der große Wurf war es nicht. Da gibt es andere Bücher, die mich deutlich mehr berührt haben. In wenigen Tagen werde ich Laurel und ihre Geschichte wohl wieder vergessen haben.

Fazit: Das Buch ist definitiv mal etwas anderes und sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene gut zu lesen. Durchaus lesenswert, aber kein Must- Read!


Bewertung: 4/ 5 Sternen

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Nr.3: "Die Frauen der Rosenvilla" von Teresa Simon

  • Taschenbuch: 448 Seiten
  • Verlag: Heyne Verlag (9. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3453471318
  • ISBN-13: 978-3453471313
Inhaltsangabe:

Anna Kepler, Erbin einer alten Schokoladendynastie, hat gerade ihre zweite Chocolaterie in der Dresdner Altstadt eröffnet. Auch die Familienvilla hat Anna wieder in Familienbesitz gebracht. Als sie den legendären Rosengarten, der der Villa einst ihren Namen gab, neu anlegt, stößt sie auf eine alte Schatulle. Sie enthält das Tagebuch einer Frau, die vor hundert Jahren in der Villa gelebt hat. Doch Anna hat noch nie von dieser Emma gehört und begibt sich auf Spurensuche. Dabei stößt sie auf ein schicksalhaftes Familiengeheimnis ... 

Autoreninfo:

Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin, die mit ihrem Mann in München lebt. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, hat sich schon seit Jugendtagen für die aufregende Geschichte der Schokolade interessiert – und liebt die wunderschöne Elbmetropole Dresden, aus der ein Teil ihrer mütterlichen Linie stammt.

Meine Meinung:

Titel: Dresden heute und damals...

Als absoluter Fan von Dresden und historischen Romanen musste es passieren, dass ich über diesen tollen Roman gestolpert bin. Klappentext und Cover waren so schön, dass ich große Erwartungen an das Buch hatte, die zum Glück auch mehr als nur erfüllt worden sind.

Im Buch machen wir gleich mehrere Zeitreisen, denn wir begleiten vier Frauenschicksale, nämlich die von Helene, Emma, Charlotte und Anna. Während die ersten Drei in der Vergangenheit spielen, begleiten wir Anna in der Gegenwart.

Anna hat die Rosenvilla ihres Großvaters geerbt, die sie mit viel Liebe wieder auf Vordermann bringt. Beim Herrichten des Gartens stößt sie auf ein altes Kästchen, das zahlreiche Tagebuchseiten und Erinnerungsstücke beherbergt. Und hier beginnt dann auch schon die Geschichte um die drei anderen Frauen.

Der Autorin gelingt es vor allem den Zauber der jeweiligen Zeit einzufangen. Jede Frau hat für sich eine Bürde zu tragen bedingt durch die Zeit oder äußere Umstände, die es zu meistern gilt.

Die handelnden Personen sind gut gezeichnet und besonders mit den Frauen fühlt man mit. Jeder Leser sollte hier jemanden finden, mit dem er sich identifizieren kann. Ich wurde vor allem von Charlotte eingenommen.

Diesen Roman sollte man auf jeden Fall sehr aufmerksam lesen, um die vier Handlungsstränge und die zahlreichen Personen nicht durcheinander zu würfeln, aber gerade das mochte ich an dem Buch. Die Irrungen und Wirrungen zwischen den einzelnen Personen lösen sich erst ganz am Schluss auf, so dass man als Leser lange miträtseln kann.

Gut gefallen haben mir zudem die Schilderungen rund um Schokolade, beim Lesen musste ich ein ums andere Mal etwas zum Naschen holen.

Fazit: Ein unterhaltsamer historischer Roman, der die dargestellten Zeiten gut widergibt und den Leser in eine der schönsten Städte Deutschlands entführt. Ich kann nur meine Leseempfehlung aussprechen.


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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 Nr.2: "Die Stadt der schweigenden Berge" von Carmen Lobato


  • Taschenbuch: 576 Seiten
  • Verlag: Knaur TB (2. Februar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3426514559
  • ISBN-13: 978-3426514559
Inhaltsangabe:

Berlin 1931: Die junge Amarna ist fasziniert von der Kultur der Hethiter und vor allem von deren alter, versunkener Hauptstadt. Sie träumt davon, selbst einmal dorthin zu fahren, und vertieft sich in die Lektüre der Schriften jener Zeit. Doch ihr Vater, ein Altorientalist, verweigert ihr die Reise, obwohl er die Leidenschaft seiner Tochter teilt. Was ist auf jener Expedition passiert, die ihn einst in die verlorene Stadt führte? Und warum spricht er nie von der Mutter, an die Armana kaum eine Erinnerung hat? Mit Hilfe ihres Freundes Paul, der Amarna schon lange liebt, gelingt es ihr schließlich, ihren Traum zu verwirklichen – der sich jedoch bald als Alptraum entpuppt. 

Autoreninfo:

Carmen Lobato ist Romanistin, ist in der Erwachsenenbildung tätig und lebt mit ihrer Familie in verschiedenen europäischen Städten. Ihr zweites Wohnzimmer ist das British Museum, und ihre Lebensgrundlage ist ihr Reisekoffer. Um das Geld für Souvenirs zu sparen, bringt sie von ihren Reisen Geschichten mit. Für ihr neues Buch "Die Stadt der schweigenden Berge" hat sie umfassend vor Ort in Anatolien und Armenien recherchiert und dabei ihre leidenschaftliche Liebe zu diesem Teil der Welt entdeckt. 

Meine Meinung:

Titel: Expedition in eine unbekannte Welt...

Ihr habt mal richtig Lust in ein Buch einzutauchen und alles um euch herum zu vergessen? Ihr wollt fremde Kulturen und starke Protagonisten kennenlernen? Dann bleibt euch nichts anderes übrig als zu diesem zauberhaften Buch zu greifen.

In "Die Stadt der schweigenden Berge" begibt sich der Leser zusammen mit der jungen Amarna auf Reisen, um die Kultur der Hethiter zu entdecken. Doch dabei entdeckt man schnell so viel mehr, denn Amarnas Familienleben wird durch ein Geheimnis bestimmt, das dringend gelüftet gehört.

Carmen Lobato hat es auf Anhieb geschafft mich mit diesem Buch zu fesseln, denn es hat alles was ein guter historischer Roman braucht: glaubwürdige Charaktere, mit denen man mitfühlen und leiden kann, Geheimnisse, eine fremde Kultur, die zu verzaubern weiß und viel Wissen, so dass man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch noch etwas dazu lernt.

Zudem verwebt die Autorin gekonnt die Hauptgeschichte noch mit einer Handlung aus längst vergangener Zeit, was zusätzlich für Zauber sorgt.

Frau Lobato hat einen unglaublich fesselnden Schreibstil. Man sieht die Geschichte wie einen Film vor sich ablaufen und kann sich als Leser alles sehr gut bildlich vorstellen.

Ganz besonders hat sie mein Herz mit der Figur des Arman erreicht, dessen Schicksal mich so sehr bewegt hat, dass ich immer wieder an ihn denken muss, obwohl die Lektüre schon ein Weilchen her ist.

Fazit: Für mich ganz klar ein Stern am Himmel der historischen Romane. Ich kann nur meine absolute Leseempfehlung aussprechen und warte zudem sehnsüchtig auf die Fortsetzung...


Bewertung: 5/ 5 Sternen

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Nr. 1: "Marienkäfertage" von Uticha Marmon

  • Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
  • Verlag: Magellan (20. Januar 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3734850053
  • ISBN-13: 978-3734850059
  • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 13 - 16 Jahre
Inhaltsangabe:

Endlose helle Tage, Sonnenlicht, das flirrend durch Baumkronen fällt, kaltes Seewasser und frische Zimtbrötchen – so war ihr Sommer, jedes Jahr. Jetzt sind das alles nur noch Erinnerungen an eine Zeit, als sie Elin und noch nicht Lykke war. Doch was heißt das überhaupt – Lykke sein? Und wie passt dieser fremde Junge in ihr neues Leben, Rasmus, der ihr Angst macht, den sie aber auch ein kleines bisschen mag? Während sie sich vorsichtig an ihre neuen Gewissheiten herantastet, erkennt sie eines: Das Glück ist vielleicht ein scheuer Gast, aber es liegt an uns, ob wir ihm die Tür öffnen.

Meine Meinung:

Titel: Wenn du nicht mehr du selbst bist, was dann?

Wer ein ganz besonderes Jugendbuch sucht, der sollte genau zu diesem hier greifen, denn hier darf der Leser noch richtig Rätsel lösen, verrät der Klappentext doch rein gar nichts vom Inhalt des Buches.

In der Geschichte selbst geht es um Elin, die allein in die Ferien aufgebrochen ist, um ihren Kopf frei zu bekommen. Durch einen Zufall hat sie ein Familiengeheimnis aufgedeckt, das sie einfach nicht mehr los lässt und ihr Leben auf den Kopf gestellt hat. Wird sie das Rätsel hinter dem Geheimnis lüften können?

Ein außenstehender Erzähler leitet uns durch die Ereignisse, so dass wir von allen handelnden Charakteren ein Bild bekommen. Das Augenmerk liegt jedoch ganz klar auf Elin.

Elin ist keine leichte Figur, sie polarisiert und reißt einen förmlich mit hinein in ihre Gefühlswelt. Trotz ihrer leicht zickigen Art mochte ich sie sehr gern und ihr Schicksal hat mich berührt.

Am besten an dem Buch ist die gefühlvolle Erzählweise und das einfach eine unglaublich tolle Sprache verwendet wird. Am liebsten hätte ich mir beim Lesen jeden dritten Satz notiert und in einer Zitatensammlung verewigt, weil diese so schöne sprachliche Bilder im Kopf hervorrufen.

Mich hat die Geschichte bereits von der ersten Seite an gepackt. Die Aufklärung des Geheimnisses war spannend und am Ende blieben für mich keine Fragen offen.

Fazit: Ein bewegendes Jugendbuch, das ich sehr gerne weiterempfehle. Lesenswert und nicht nur etwas für Jugendliche!


Bewertung: 5/ 5 Sternen